Richtung East Cape durch Maori-Land // Neuseeland Tag 39

 In Neuseeland, Tagebuch

Wir entdecken gerade einen für uns ganz neuen Teil des Landes: das East Cape oder Eastland haben wir beim letzten Neuseeland-Besuch komplett weggelassen. Ehrlich gesagt ist hier ja auch nicht viel. Es gibt kaum Orte, es leben wenige Menschen hier, wenn dann vor allem Maori. Zwischen Opotiki und Gisborne gibt es so gut wie keine Läden und wenige Tankstellen, nur einen Geldautomaten und kaum Handyempfang. Und auch mit Sehenswürdigkeiten ist die Gegend nicht gerade übersät. Dafür gibt es 150 Marae (Versammlungshäuser der Maori), die man allerdings nur mit Einladung besichtigen kann, an viele Strände darf man nicht, über 80% des Landes ist in Maori-Besitz…

Am Interessantesten ist hier tatsächlich, dass hier nichts ist. Noch weniger als zum Beispiel in den Catlins. Bei mäßigem Wetter (viele Wolken, ab und an etwas Regen) haben wir die östliche „Nase“ Neuseelands zur Hälfte umfahren, hier in Te Araroa zweigt die Straße Richtung East Cape Lighthouse ab. 160 km in beide Richtungen ist mal wieder kein richtiger Ort. Es gibt nur die eine Straße in Küstennähe (leider nicht immer direkt am Meer entlang), Straßen ins Innere der Nase gibt es gar nicht, da ist nur Wildnis. Und anders als etwa auf der Coromandel-Halbinsel sind hier auch nur wenige Touristen.

Vor dem Losfahren waren wir also nochmal einkaufen und tanken und sind auf der Suche nach einer Bäckerei etwas durch die Gegend geirrt (es scheint hier keine Bäckereien zu geben, auch in Whakatane nicht). Kurz haben wir auch die Wairere Falls mitten in Whakatane besucht, gar nicht schlecht für einen Wasserfall im Ort.

Eine schöne und lohnende Zwischenstation war auf jeden Fall die Hukutaia Domain bei Opotiki, wo es einen 30-minütigen Rundgang durch alten Urwald mit Baumfarnen, Lianen, Nikau-Palmen, Ratas, ein paar Kauris und jeder Menge großer Puriris gibt. Ein mindestens 2000 Jahre alter mächtiger Puriri hat früher eine Zeit lang als Aufbewahrungsstätte für die Knochen der Ahnen eines Maori-Stammes gedient, weshalb das Gebiet auch geschützt war. Ein wirklich beeindruckendes Urwäldchen mit passendem exotischem Vogelgesang.

Interessant ist auch die kleine weiße Raukokore Historic Church direkt am Meer. Innen ist sie sichtbar auf die missionierten Maori abgestimmt, die Dachbalken wirken wie der Eingang zu einem Marae und auf dem Altar steht „Tapu, tapu, tapu“ (neben „verboten“ bedeutet das auch so etwas wie „heilig“). Unter der Kirche sollen Zwergpinguine wohnen, gesehen haben wir aber keine und sind uns nicht so sicher, ob das nicht nur eine Legende ist.

Weiter ging es dann nach Te Araroa auf einen der wenigen Campingplätze der Gegend, der keine verheerenden Kritiken bekommt. Hier ist es ruhig und nett, kein Handyempfang, in der Ferne rauscht das Meer, die Besitzerin hat einen Dekotick und überall stehen Buddha-Statuen. Lässt sich aushalten.

 

Tagebuchprotokoll vom 13. Februar 2018
Gefahrene Distanz: 222 Km
Wanderungen: 3,5 Km
Unterkunft: Morepork Nest – Backpacker Accommodation, Te Araroa
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