Vom eckigen Kauri zum schwarzen Strand // Neuseeland Tag 48

 In Neuseeland, Tagebuch

Der Campingplatz in Tapu auf Coromandel hat uns gefallen. Der sehr entspannte Besitzer hatte uns bei der Ankunft gleich gesagt, dass wir uns mit der Abfahrt am nächsten Morgen nicht beeilen müssten. Und das haben wir auch ausgenutzt. Neben der schönen Wiese am Meer mit Stellplätzen ohne Strom gibt es jede Menge Dauercamper mit Wohnwagen und Hüttchen. Und Boot, versteht sich. Die Atmosphäre ist sehr freundlich, freundschaftlich, entspannt, ein bisschen schräg. Und es gibt mehrere Katzen, die auch hier wohnen, mit einer haben wir uns am Vormittag noch angefreundet.

Kaum waren wir losgefahren, fing es an stark zu regnen. Am Ausgangspunkt des kurzen Weges zum „Square Kauri“ warteten wir also noch kurz im Camper ab. Und dann hatten wir Glück, denn die Regenpause hielt den ganzen Weg über an, auch mit ausführlichem Fotografieren und Filmen. Der dicke Baumriese ist tatsächlich ungewöhnlich eckig und mal wieder schwer beeindruckend. Kurz nachdem wir am Camper angekommen waren, setzte dann wieder die nächste Regendusche ein.

Der nächste Ausflug war leider eine Niete: wir fuhren ins Kaueranga Valley, nur um am Visitor Center zu erfahren, dass die Straße zu den Wanderwegen seit einem Jahr beschädigt und gesperrt sei. Wir waren enttäuscht, denn eigentlich hatten wir uns hier mehrere kleine Touren (teils auch wieder zu beeindruckenden Kauris) vorgenommen. Also machten wir gleich Mittagspause und gingen dann noch auf den kurzen Spazierweg zum nachgebauten „Kauri Dam“ (1/3 der Originalgröße). Hinter solchen Dämmen sammelte man die gefällten Kauristämme, um sie dann bei Öffnung des Dammes gemeinsam mit dem Wasserschwall ins Tal sausen zu lassen. Das hatten wir immerhin in der kleinen Ausstellung im Visitor Center gelernt.

In Thames, dem größten Ort auf der Coromandel Peninsula, kauften wir nochmal ein und tankten, bevor wir uns auf den Weg in den Westen machten. Dabei mussten wir leider an Auckland vorbei. Und auf den Straßen rund um diese große Stadt gibt es wohl andauernd Stau, sicherlich der einzige Stau in ganz Neuseeland. Jedenfalls verloren wir hier 45-50 Minuten bei nervigem Stop and Go…

Richtung Küste wird es dann bald wieder wilder und am Ende der Schotterstraße fuhren wir auf den Whatipu Lodge Campground. Nur eine kalte Dusche und Plumpsklos, aber alles sauber, außerdem eine grandiose Lage im Feucht- und Schutzgebiet zwischen Strand und Felsen. Obwohl es schon sieben Uhr war, machten wir uns noch auf, gingen den kurzen Weg an den Strand und waren mehr als überrascht: wir waren alleine an diesem blauschwarzen Sandstrand mit der großartigen Kulisse von Felsen im Meer, dem kleinen Leuchtturm und begrünten Hügeln an Land.

Der Sand ist so fein und weich, an feuchten Stellen hat man das Gefühl, auf Mousse au chocolat zu laufen. Bestimmt eine Stunde haben wir Meer, Strand, Einsamkeit und die bald untergehende Sonne genossen. Theoretisch kann man von hier fast ewig weitergehen, bis man zum Karekare Beach kommt, Drehort fürs „Piano“. Und so waren wir mit diesem Ausklang des Tages mehr als zufrieden.

Tagebuchprotokoll vom 22. Februar 2018
Gefahrene Distanz: 211 Km
Wanderungen: 4,5 Km
Unterkunft: Whatipu Campground
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