Kanada Tag 04 // Nairn Falls Provincial Park und eine Wanderung an die Joffre Lakes

 In Tagebuch

10.09.2017 – Heute war unser erster „richtiger“ Tag auf der Reise, ohne große Erledigungen, Besorgungen und Einkäufe. Tatsächlich waren wir recht früh wach und sind nach dem Frühstück gleich um Viertel nach acht vom Parkplatz aus zum benachbarten Wasserfall, den Nairn Falls, gewandert. 1,5 km durch den Wald, dann sahen wir den Green River 60 m in die Tiefe rauschen. Hoch ist er also nicht, aber es ist ein richtiger Fluss und nicht nur ein kleiner Bach, der sich da seinen Weg durch die Felsen gebahnt und immer wieder runde Pools ausgewaschen hat oder an Kanten mit Tropfen und Nebel hochstiebt.

Dazu macht der Green River seinem Namen alle Ehre, ist wirklich grün und schon an sich ein toller Anblick. Und die Aussichtsplattform befindet sich auf einer nackten Felsnase. Wir waren jedenfalls hochzufrieden mit dem kleinen Ausflug. Auf dem Parkplatz hatten wir auch guten Handyempfang und kümmerten uns noch eine Weile um Blog und andere Internetgeschichten, bevor wir weiter in den Norden fuhren.

Dann folgte unsere erste etwas ernsthaftere Wanderung mit 10 km und etwa 400 Höhenmetern an bzw. zu Gletscherseen. Die sehr beliebte Wanderroute (der Parkplatz quoll fast über) führt vom Lower Joffre Lake steil hoch zum Middle und letztlich zum Upper Joffre Lake. Alle drei speisen sich aus demselben Gletscher, den man auch immer wieder vom Weg aus sieht, und alle drei haben eine völlig unwirklich tieftürkise Farbe.

Wir kennen ja schon die tollen milchig-intensiven Farben von Gletscherseen aus Neuseeland, so „bunt“ haben wir das aber noch nicht erlebt. Witzig waren die Zeitangaben zur Wanderung, denn auf sämtlichen Schildern stand ausdrücklich, die Wanderung dauere einfach (!) 3,5 Stunden. Wir haben hin und zurück und mit vielen Fotostopps etwa 3,5 Stunden gebraucht. Wir waren aber auch besser ausgerüstet als viele (v.a. chinesische) Touristen, die den Weg teils mit abenteuerlichem Schuhwerk meisterten.

Zurück im Motorhome gab‘s Bagels und Thunfisch, bevor wir 60 km weiter ins wärmere Lillooet fuhren. Es hatte den ganzen Tag nicht mehr geregnet, aber die Sonne hatte es noch schwer gegen die dicken Wolken und hat nur manchmal kurz den Kampf gewonnen. Oben auf 1600 m Höhe mit Wind vom Gletscher war es teils empfindlich kalt geworden.

In Lillooet kauften wir dann doch nochmal ein paar Sachen im extrem gut sortierten Supermarkt ein (am 11.9. ist Feiertag – dachten wir – und in den großen Nationalparks ist alles sehr teuer) und stellten uns anschließend schon (für unsere Verhältnisse) früh auf den Gratis-Campingplatz eines Stromanbieters. Essen draußen bei warmem Wind im Sonnenuntergang mit Zikadenbegleitung, sehr fein!

Anschließend bestanden wir noch ein weiteres Abenteuer, denn wir duschten IM Camper – nach der Wanderung bitter nötig. Wir haben einen Gas-Boiler für 25 Liter Wasser und wussten überhaupt nicht, wie/ob das ausreichend ist. Letztlich waren wir überrascht, wie einfach und gut das funktioniert, dass die Dusche wirklich groß genug und das warme Wasser absolut ausreichend war. Schon nett, unser Minnie Winnie.

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