Kanada Tag 13 // Über die Ebene bei Rocky Mountain House und Red Deer

 In Tagebuch

19.09.2017 – Heute machten wir uns weiter auf die Suche nach besserem Wetter, mehr Sonne und weniger Höhe und Kälte. In der Nacht froren wir so, dass wir gegen vier schon die Heizung anmachten und uns Mützen aufsetzten. Es war halt wieder klar statt bewölkt…

Auf der Weiterfahrt Richtung Osten trafen wir mehrfach auf „White Tail Deers“, also Hirsche mit weißen Schwänzen. Die Hirsche halten diese weißen Schwänze, wenn sie in Alarm versetzt werden, also wenn wir in der Nähe waren, in die Höhe gereckt, sehr niedlich! Außerdem sahen wir einen Kojoten, der sich auch brav fotografieren ließ.

Großartig ist auch der lange, große Abraham Lake, wieder eine tolle türkise Farbe und fast so etwas wie Wellengang. Sieht also aus wie die Karibik, allerdings im Vergleich minus 30 Grad…

Ansonsten war das der Tag der schnurgeraden Straßen. Wir legten viele Kilometer zurück, verloren aber nur knapp 500 Meter an Höhe. Erst blieben wir eine ganze Weile auf 1200-1300 Metern, während rechts und links außer Wald nichts war, nur Wildnis. Später waren wir lange so auf 1000 Metern, hier erstreckt sich dann endloses Farmland, Rinderweiden und Getreidefelder. So hoch liegen auch die Städte Rocky Mountain House und Red Deer.

In Rocky Mountain House gibt es eine ganz wichtige „National Historic Site“. Für die kanadischen geschichtlichen Denkmäler können wir aber meist wenig Begeisterung aufbringen. Für unsere Begriffe sind sie einerseits viel zu jung (höchstens 200 Jahre), andererseits ist meist gar nichts mehr davon übrig. Was man sich dann anschaut, ist also ein Schild, auf dem steht, dass hier vor 200 Jahren mal eine wichtige Hütte (meist von Pelzhändlern) stand. Nun ja.

In Red Deer waren wir immerhin nochmal groß einkaufen, wieder in einem „Save on foods“, inzwischen fast unser Lieblingssupermarkt und deutlich günstiger als in den Nationalparks. Die Stadt mit fast 100.000 Einwohnern wirkt deutlich größer als sie ist, breite Highways und Einkaufsgebiete. Rund herum ist wirklich nichts als Ebene, eine Farm an der anderen, die Straßen brav im Schachbrettmuster. Erst Richtung Red Deer River hinter Acme wird es schließlich etwas hügeliger und die Erde scheint interessant aufzureißen.

Das kündigt die hier nahen „Badlands“ an, die wir uns morgen ansehen werden, wenn wir weiter Richtung Drumheller fahren. Heute sind wir sehr spät auf einem etwas seltsamen Campground im Nirgendwo angekommen, auf dem wir die einzigen Gäste sind. Den Besitzer mussten wir aus seinem Wohnhaus klingeln. Ein bisschen Erfolg hatten wir trotzdem: obwohl es tagsüber kalt blieb, hatten wir viel Sonne und keinen Regentropfen mehr.

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4 Kommentare
  • Papa
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    Den Tipp von Helmut setzen wir sofort um: Heute geht´s auf zu einer Rad-Rundreise um den Peleponnes mit Baden und Kultur – alte Trümmer halt. Wir könnten euch sicher ein paar Plusgrade abgeben, wenn´s ginge.

  • Helmut Presser
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    :-), echt, 13 000 m hoch? Nicht mal fuß, schätz ich, ;-). Schnell ausbessern! Kälte – ja, kann ich nachvollziehen, ich leide mit euch. Hier ists nun auch nicht üppig, heut endlich mal bis 18°, nachts 7°, aber Regen hatten wir in der Mitte Bayerns schon länger nicht mehr. Übrigens, hab ich schon den Fotografen gelobt? Der ist wirklich talentiert. Da freut man sich schon auf Kanada-Impressionen.
    Also bitte durchhalten!
    Beste Grüße,
    Helmut.

  • Kaya
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    Oh, ja, da habe ich mich vertippt, danke!
    Und ja, der Fotograf kann was, jetzt sind unter “Fotos” ja auch ein paar mehr zu sehen.

  • Kaya
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    @Papa Viel Spaß euch und gute Reise!

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