Hoch in den Norden bis Cape Reinga // Neuseeland Tag 52

 In Neuseeland, Tagebuch

Sommer, Sonne und Meer, heute hatten wir alles. Bei 25 Grad und kaum einem Wölkchen am Himmel gingen wir morgens nach dem Frühstück gleich an den Rarawa Beach. Der Campingplatz ist nur fünf Minuten entfernt, aber gestern kamen wir ja erst im Halbdunkel hier an. Der Rarawa Beach entpuppte sich als rechter Traumstrand, türkisgrünes klares Wasser, das in langen Wellen angerauscht kam, dazu als Kulisse weiße Dünen, Am Strand selbst ist der feuchte Sand etwas gräulicher, die Dünen aber wie gesagt von einem blendenden Weiß mit quietschend quarzigem Sand. Wunderschön und bis auf einen Paddler hatten wir die Bucht für uns allein.

Von hier ging es noch weiter in den Norden, in einer dreiviertel Stunde waren wir am nördlichsten Campingplatz Neuseelands. Es ist wieder ein DOC Campground, diesmal mit dem unaussprechlichen Namen Tapotupotu und immerhin kalten Duschen. Und es ist der vielleicht schönste Campingplatz, den wir in Neuseeland kennen, denn er liegt wirklich direkt an einer kleinen geschützten Bucht, tiefblaues Meer, feiner Sand und grüner Urwald auf den umliegenden Hügeln. Diesmal hören wir das Meer nicht nur vom Camper aus, sondern sehen es wirklich.

Wir waren schon mittags hier und machten uns dann auf eine Wanderung, diesmal wollten wir Cape Reinga nicht per Auto, sondern zu Fuß erreichen. Über die Hügel und durch eine weitere, ganz einsame Bucht muss man sich dafür anderthalb Stunden abmühen. Belohnt wird man immer wieder durch großartige Aussichten auf Meer, Buchten, Hügel, Cape Reinga und die Sanddünen der Westseite. Man stapft an vielen Flachsen und duftenden, niedrigen Teebaum-Arten (Manuka, Kanuka, Ranuka?) vorbei, dazu zirpen die Zikaden. Die beiden längeren und steileren Anstiege waren in der Mittagshitze doch recht anstrengend, dann kamen wir aber glücklich am weißen Leuchtturm von Cape Reinga an.

Hier prallen die tasmanische See (im Westen Neuseelands) und der Pazifik (im Osten Neuseelands) aufeinander. Nach Maori-Glauben nehmen die Seelen der Verstorbenen hier von einer Klippe bzw. dem Pohutukawa-Baum darauf ihren Weg zurück nach Hawaiki, dem sagenhaften Ursprungsland der Maori. Ein besonderer Ort und ein Platz mit großartiger Aussicht auf das Meer, die zackigen Dreikönigsinseln und auf das schöne Cape Maria van Diemen. Außerdem steht hier wie in Bluff ein Pfosten mit Schildern, der die Entfernung zu allen möglichen Orten angibt.

Zurück ging es nur mit einem langen Anstieg, allerdings hatten wir mit 1,5 Litern etwas zu wenig Wasser für die Temperaturen dabei. Ziemlich erledigt und durstig kamen wir also am Campingplatz an und stürzten erstmal Wasser und Ginger Beer runter und uns dann in die Fluten. Das Meer hier ist kühler, wir sind eine ganze Weile nur herumgewatet, dann erwischten uns die hohen Wellen aber ohnehin immer mehr, sodass wir gleich ganz untertauchen konnten. Schön! Und nach dem kühlen Bad hat sich die kalte Dusche auch gar nicht mehr so kalt angefühlt.

Sauber und erfrischt genossen wir noch einen Kaffee und TimTams, die Campingstühle Richtung Bucht gerückt, bis die Sonne langsam unterzugehen begann. Ein leckeres Abendessen mit gebratenem Lachs, Weißwein und ein wirklich schöner Tag!

Tagebuchprotokoll vom 26. Februar 2018
Gefahrene Distanz: 60 Km
Wanderungen: 12 Km
Unterkunft: Tapotupotu Bay Campground
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