Fahrt in die nördliche australische Fliegenhölle // Australien Tag 4

 In Tagebuch

Wir hätten es ahnen können. Im Reiseführer steht ein ganzer Abschnitt über die verschiedenen Arten der Buschfliegen, die es in Westaustralien gibt. Vor sieben Jahren nervten die uns im Zentrum ein wenig, aber es war noch erträglich. Hier ist es das im Moment nicht. Viele Fliegen, das klingt erst einmal nicht so schlimm. Die australischen Buschfliegen verhalten sich aber völlig anders als europäische Stubenfliegen. Zwar beißen sie nicht, aber sie sind auf menschliche Körperflüssigkeiten scharf: deshalb setzen sie sich möglichst dahin, wo es uns am unangenehmsten ist, in die Augenwinkel, den Mundwinkel, an den Naseneingang. Besonders toll finden sie es dann unter der Brille oder auch gerne mal im Ohr. Verjagen lassen sie sich nicht so leicht und ja, es sind einfach sehr, sehr viele. Auf dem Körper kann man sich mit ihnen abfinden, nicht aber im Gesicht.

Northampton mit einer interessanten neugotischen Kirche und dem dazugehörigen Kloster war noch ganz angenehm. Auf der “Narren Narren Rest Area” weiter nördlich fing es dann allerdings an: kaum stieg man aus, stürzten sich Hunderte der kleinen Biester auf einen. Nein, das ist nicht übertrieben. Bei 37 Grad will man sich zwar ohnehin nicht draußen in die Sonne setzen, hier kann man das Auto aber kaum verlassen, selbst wenn man wollte. Nach dem Einsteigen, zusammen mit 50 Buschfliegen, düst man dann erst mit offenen Fenstern weiter, um möglichst viele Störenfriede los zu werden.

Auch unser Mittagessen haben wir heute IM Auto zu uns genommen. Lebensmittel von hinten aus dem Camper nach vorne holen, kurz fahren und Fliegen rauspusten, wieder anhalten und essen. Mit laufender Klimaanlage, weil man es sonst ja nicht aushält. Nun ja. Der White Bluff Lookout war ansonsten ganz interessant, mit Weitblick über die Ebene. Weitere Ausstiege vermieden wir eher, bis wir in Carnarvon ankamen, berühmt für seine kleinen, süßen Bananen. Davon holten wir uns ein paar im örtlichen Kleinsupermarkt Iga, außerdem kaufte ich mir hier ein Fliegennetz für den Kopf. Marc nahm die Bedrohung hier noch nicht so ernst. Die Bananen waren lecker, der Campingplatz in Carnarvon ganz nett und kurz nach Sonnenuntergang sind die Fliegen dann tatsächlich allesamt verschwunden. Was für eine Erleichterung! Draußen essen und kochen von nun an also nur noch nach Sonnenuntergang!

Tagebuchprotokoll vom 8. März 2018
Gefahrene Distanz: 484 Km
Gelaufene Distanz: 1,5 Km
Unterkunft: Coral Coast Tourist Park, Carnavon
Lese-Tipps

Kommentieren

Kontakt

Wenn wir nicht hier sind, dann sind wir auf dem Sonnendeck. Oder am Strand. Auf nette Anfragen per Mail reagieren das Beutelthierchen und sein Team aber schnellstmöglich.