Kanada Tag 16 // Abenteuerliche Busfahrten, Bummel durch die Einkaufszentren von Calgary & ein Museum

 In Tagebuch

22.09.2017 – Heute also die Cowboy- und Öl-Stadt Calgary. Von unserem familiengeführten Campingplatz aus gab es einen Shuttlebus extra für uns – ein Familienmitglied fuhr uns zur nächsten Bushaltestelle, direkt am Olympiagelände. Danach brauchten wir aber noch etwa eine Stunde bis in die Innenstadt, erst mit dem Bus, dann mit einer Art (Straßen-)Bahn.

Insgesamt war das ein echt kommunikativer Tag für uns: erst quatschten wir mit unserem asiatischstämmigen Shuttle-Bus-Fahrer, der etwas schwer zu verstehen war. Danach unterhielten wir uns im riesigen Einkaufszentrum „The Core“ mit einem Verkäufer der Herrenmodeabteilung. Sein Vater war deutschstämmig und seine Mutter Italienerin. Er wusste vom Oktoberfest und von deutschen Autobahnen und will auch bald nach Europa reisen (zum ersten Mal). Aus kanadischer Perspektive ist dieses Europa ja winzig: er braucht acht Stunden auf die Farm, auf der er aufgewachsen ist. In derselben Zeit ist er ja (dank deutscher Autobahnen) schon fast von Norddeutschland in Italien!

In der „Cathedral Church of the Redeemer“ wurden wir dann von zwei dunkelhäutigen Kanadierinnen angequatscht, die dort quasi auf die Besucher aufpassten. Beide waren total interessiert, eine sogar schon in Deutschland gewesen (Köln, Rhein, Frankfurt), der Organist der Kirche auch erst kürzlich. Lauter nette Leute! Und der Ruf der Deutschen scheint okay zu sein.

Neben Oktoberfest und Autobahnen kennt man uns vor allem für „Wurst“ – so auch die Schilder in Supermärkten etc., das scheint nicht übersetzt zu werden. In Calgary gibt es einen Verkaufsstand namens „Old Bratwurst Wagon“. Noch netter ist „The best of the Wurst – Old Munich German Sausage House“ (auch ein mobiler Stand), Untertitel steht auch drauf: „Heut‘ schon Schwein gehabt?“.

Nach einem Stadtbummel durch Einkaufszentrum, Fußgängerzone, zur City-Hall, durch die große Chinatown und über sogenannte Skywalks (Verbindungen zwischen den einzelnen Häuserblocks im ersten Stockwerk, sodass man weder Straße noch Himmel sieht), landeten wir im Glenbow-Museum. Hier machte der Kassierer eifrig Werbung fürs Museum, das wir unbedingt sehen müssten.

Tatsächlich verbrachten wir zwei spannende Stunden im sehr modernen, anschaulichen Museum, vor allem in der Ausstellung zu den First Nations/Natives/Aboriginal. Hier wird konsequent aus Sicht der Ureinwohner gezeigt und erzählt. Faszinierende und zugleich traurige Geschichte. Aber auch die andere Seite der Medaille, die Geschichte der europäischen Siedler in Alberta, wäre sehr interessant gewesen. Durch diesen Teil der Ausstellung konnten wir leider nur noch hindurchhuschen, weil das Museum schon um fünf schließt. Die mineralogische Abteilung und anderes haben wir gar nicht mehr betreten.

Mit Wartezeiten brauchten wir gut 1,5 Stunden zurück auf den Campingplatz, wobei wir wieder den Gegensatz zwischen den riesigen Wolkenkratzern in Downtown und den winzigen einstöckigen Häuschen mit handtuchbreitem Vorgarten in der Vorstadt bestaunten. Bei dem Wetter ein absolut sinnvoll verbrachter Tag.

Lese-Tipps
4 Kommentare
  • Michael
    Antworten

    Servus ihr zwei Schneehasen,

    danke für eure fleißige Scheibarbeit. Ich komme zwar leider nicht jeden Tag dazu, eure Beiträge zu lesen, aber zum Glück verschwinden die ja nicht so schnell. ;-)

    Ich hoffe, ihr habt den halben Winter noch nicht dicke und haltet noch etwas durch. Vielleicht kommt ja noch ein wenig Indian Summer und begleitet euren Weg.

    Hier in Deutschland und in München herrscht das Chaos. Die Wahl nimmt einen großen Teil ein, aber auch die Wiesn und das Wetter. Gestern hat es ohne Ankündigung 2x so laut geknallt, dass wir uns richtig erschrocken haben. Zwischen Blitz und Donner lagen nur Millisekunden. Der Blitz ist 2x hinter einander in die Oide Wiesn eingeschlagen. Aber zum Glück ist nix passiert, weil die Fahrgeschäfte den Betrieb rechtzeitig eingestellt haben und für Blitzableiter an den Zelten stehen.

    Tja, die Wahl… Darüber habt ihr bestimmt schon genug gelesen. Schade nur, dass niemand Konsequenzen aus den schlechten Ergebnissen zieht. Alle halten sie krampfhaft an ihren Posten fest, egal wie mies das Ergebnis war.

    Ansonsten läuft alles den gewohnten Gang. Katl ist wieder fit nach Erkältung und Magen-Darm. Hoffentlich retten wir uns gesund in den Urlaub. Wir fliegen im Oktober 1 Woche nach Kreta. :-D

    Seit Anfang September gibt es wieder Lebkuchen. Weihnachten ist also nicht mehr weit.

    In diesem Sinne, Ho Ho Hooo.

    Euer Nasenbär Michael

  • Michael
    Antworten

    Neues aus eurer Heimat gewünscht? “Pausenbrot löst Alarm aus – 54 Einsatzkräfte vor Ort”

    http://www.mz-web.de/panorama/dunkle-rauchwolke-aus-brotdose-pausenbrot-loest-alarm-aus–54-einsatzkraefte-im-einsatz-28473912

  • papa
    Antworten

    Hallo ihr zwei,
    Viele Grüße vom Peleponnes. Wir sind inzwischen von Patras nach Kalamata geradelt, haben Olympia, eine winzige Pirateninsel und diverse Badebuchten besucht und sind heute in einem Hotel mit WiFi gelandet, natürlich wieder mit Strand. Das Meer ist noch schön warm und bis jetzt hatten wir schönes Wetter – das wünsch ich euch auch. Langsam dürfte es sich ja mal ausgeregnet haben?
    Morgen geht’s durch die Wilde Mani, das ist der mittlere, sehr bergige Finger des Peleponnes. Uns erwarten 80 km mit 1.500 Höhenmeter. Mama ist sehr zufrieden mit ihrem Superrad.
    Dann haltet euch mal schön warm und passt auf, dass ihr euch nicht erkältet.
    Liebe wärmende Grüße auch von Maman.
    Papa

  • Kaya
    Antworten

    @Michael Danke für die vielen Nachrichten und den Link. Aktuell haben wir nur ganz schlecht Internet… Gute Besserung an Katl, falls sie die noch braucht! Und einen tollen Urlaub euch natürlich!

    @Papa Danke für die guten Wünsche, sind schon in Erfüllung gegangen. Tagsüber hat es gerade 18 Grad und strahlenden Sonnenschein.

Kommentieren

Kontakt

Wenn wir nicht hier sind, dann sind wir auf dem Sonnendeck. Oder am Strand. Auf nette Anfragen per Mail reagieren das Beutelthierchen und sein Team aber schnellstmöglich.